Unterirdische Lösung?
Warum wird die Autobahn 565 nicht unterirdisch geführt, ähnlich wie es München jetzt mit dem Mittleren Ring praktiziert?
Hallo,
vielen Dank für Ihre Frage.
Im Rahmen der Variantenuntersuchung wurde auch untersucht, ob ein Tunnel in diesem Autobahnabschnitt sinnvoll ist. Für den Autobahnabschnitt zwischen der Anschlussstelle Bonn-Endenich und dem Autobahnkreuz Bonn-Nord eignet sich ein Tunnel nicht. Bei der Untersuchung wurden viele Aspekte berücksichtigt.
Ein Ziel eines Tunnels ist es beispielsweise die Umgebung vor Lärm und Schadstoffen zu schützen. Trotzdem entstehen in einem Tunnel auch Lärm- und Schadstoffe. Diese treten gebündelt an den Tunnelportalen aus. Wenn man einen Tunnel auf diesem Streckenabschnitt bauen würde, lägen die Tunnelportale genau in den Wohngebieten "Vogelsiedlung" und "Verdistraße". Dort wo also der höchste Schutz erforderlich wäre, befände sich auch die höchste Belastung. Geschützt würden die Industriebetriebe entlang zwischen der Immenburgstraße und dem Lievelingsweg.
Ein weiterer Punkt ist die Baubarkeit. Bonn ist nicht nur oberirdisch stark bebaut, auch unterirdisch befindet sich eine Vielzahl kreuzender Leitungen und Kanäle, die nicht so einfach verlegt werden können, da sie der Versorgung ganzer Stadtviertel dienen. Es müssten außerdem mehrere Bahngleise unterquert werden. Diese sind sehr setzungsempfindlich, was zu größeren Störungen während des Baus und auch darüber hinausführen könnte.
Weitere Details aus dem Abwägungsprozess finden Sie in unserer Mediathek unter der 2. Infomesse im Plakat "Der Weg zur Vorschlagsvariante Tausendfüßler".
Viele Grüße
Valérie Bennett (Projektteam bonnbewegt.)