Welche Folgen hatte der Starkregen für das regionale Autobahnnetz?

Schadensbild an der Abbruchkante A61

Der Starkregen in der Nacht vom 14. Juli 2021 hat in der Region gravierende Schäden an der Infrastruktur verursacht. Im gesamten Rheinland hat die Autobahn GmbH insgesamt rund 40 Großschadensstellen identifiziert, die von den Hochwasserschäden betroffen sind. Auch die A61 sowie die A1 sind nach wie vor stark eingeschränkt befahrbar oder sogar gesperrt. Auf den Ausweichstrecken der A4, A555 und der A565 staut sich seitdem der Verkehr zwischen Köln und Bonn. Aktuell wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die betroffenen Autobahnabschnitte für den Verkehr wieder befahrbar zu machen. (Stand 15.10.2021)

Wie lange wird es dauern, bis die Ausweichstrecken wieder entlastet werden können?

Um unsichtbare Unterspülungen auf den betroffenen Streckenabschnitten sicher ausschließen zu können, werden zurzeit Kontrollbohrungen und geo-radiologische Untersuchungen unterhalb der Fahrbahndecke durchgeführt. Auch der Wiederaufbau der zerstörten bzw. beschädigten Brückenbauwerke auf der A1 nördlich des Autobahndreiecks Erfttal wird viel Zeit beanspruchen. Eine komplette Freigabe der A1 ist vor dem Frühjahr 2022 daher nicht zu erwarten. Die zügig veranlassten Reparaturarbeiten an der Abbruchkante der A61 zwischen den AS Swisttal und Miel, ermöglichten Ende September eine Freigabe der A 61 zwischen dem Kreuz Bliesheim bei Erftstadt und dem Autobahnkreuz Meckenheim in Fahrtrichtung Koblenz.

Anfang August wurden die zerstörten Fahrbahndecken auf der A61 repariert. Zwischen dem Autobahnkreuz Meckenheim und dem Autobahndreieck Bad Neuenahr-Ahrweiler ist die Strecke nun in beide Fahrtrichtungen wieder befahrbar. Seit dem 18. Oktober ist die A 61 auch in Fahrtrichtung Venlo ab der Anschlussstelle Rheinbach bis zum AK Bliesheim wieder geöffnet. Bis zum Jahreswechsel sollen das Gros der Schadstellen beseitigt sein und dann auch die A61 in beide Fahrtrichtungen wieder zur Verfügung stehen.

Da die Baumaßnehmen zur Beseitigung der Flutschäden die Verkehrssituation ohnehin zusätzlich belasten, werden aktuell keine weiteren Baustellen auf der A565 und A555 in Betrieb genommen. Dies soll den Verkehrsfluss über diese Ausweichstrecken sicherstellen.

Auch die Reparatur des Standstreifens in diesem Bereich soll zeitnah abgeschlossen werden. Er ist derzeit noch gesperrt, da das Hochwasser eine Stützmauer am Fuße der Fahrbahn unterspült hatte. Böschungsabrutschungen und Fahrbahnbeeinträchtigungen entlang der A61 nördlich des AK Bliesheim verzögern eine noch zügigere Freigabe.

Inwiefern sorgt auch die Baustelle am „Endenicher Ei“ derzeit für eine Verschärfung der Verkehrssituation?

Auch am „Endenicher Ei“ registrieren wir ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Allerdings sind trotz der Verengungen im Zuge der Brückenarbeiten weiterhin alle Fahrspuren nutzbar. Die Baumaßnahmen am „Endenicher Ei" sind notwendig, weil die Autobahn GmbH das Brückenbauwerk erneuert. Dafür wurde eine zusätzliche Mittelstützung an der Brücke errichtet. Auch vorher gab es bereits eine Verkehrsbeschränkung auf 80 km/h. Die konkreten Bauarbeiten für den Ersatzneubau „Endenicher Ei“ werden im Frühjahr/Sommer 2023 aufgenommen.

Wie stellt sich die aktuelle Situation auf der Nordbrücke dar?

Die Nordbrücke muss zurzeit mehr Verkehr aufnehmen. Allerdings weichen auch viele Verkehrsteilnehmende direkt über die rechtsrheinische A3 aus. Damit relativiert sich die zusätzliche Belastung der Nordbrücke im Verlauf der A565 wieder.